Psychologische Versorgung
Identifizierung
Die Toolbox der BAfF-Zentren hilft dabei, Schutzbedarfe, unter anderem psychische Erkrankungen und Folteropfer, zu erkennen.
Hier gibt es vielfältige Materialien, die sie dabei unterstützen zu erkennen, welche Bedarfe Bewohner*innen haben.
Speziell für die Identifizierung von Traumata wurde der PROTECT-Fragebogen entwickelt. Der Fragebogen darf nur von geschulten Fachkräften durchgeführt werden. Bitte kontaktieren Sie das Zentrum Überleben, wenn Sie den Fragebogen bei Ihnen in der Einrichtung nutzen möchten.
Hilfsangebote psychiatrische Unterstützung
Die Arbeitshilfe von BumF und BAfF erklärt, wie man Kostenübernahmen für psychologische Unterstützung und Therapie für Kinder und Jugendliche beantragen kann.
Bei festgestellten Bedarfen können psychiatrische Institutsambulanzen (Tageskliniken) hilfreich sein. Mehrere Standorte gibt es insbesondere in den Ballungszentren wie Hamburg, Berlin, Frankfurt a. M. und im Ruhrgebiet. Nach dem Krankenhausreport 2016 ist die Standortdichte der Bundesländer Brandenburg, Thüringen, Niedersachsen und Bayern geringer. Tageskliniken sind besonders hilfreich bei schweren Krankheitsbildern, die besonders Personen mit posttraumatischer Belastungsstörung aufweisen. Voraussetzung ist jedoch die Wegefähigkeit der Person, keine akute Suizidalität und Eigen- bzw. Fremdgefährdung.
Sozialpsychiatrische Dienste (SPD oder SPDi) bieten Hilfe und Unterstützung für Menschen mit einer psychischen Erkrankung, einer Suchterkrankung oder geistigen Behinderung an. Beratung, Hilfevermittlung und Krisenintervention werden in den jeweiligen Dienststellen oder bei Hausbesuchen für die Betroffenen selbst, für Angehörige und auch für das soziale Umfeld angeboten. Leider sind die Sozialpsychiatrischen Dienste nicht zentral organisiert. Suchen Sie deshalb nach einem SPD in ihrer Nähe.
Da psychologische Unterstützung für geflüchtete Menschen sehr schwer zugänglich ist, sind vermittelnde Stellen hilfreich. Das Projekt TransVer in Berlin vermittelt Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund in psychosoziale Einrichtungen und bietet Beratung in allen Sprachen an.
Auf der Website des Krisendienstes Neuhland werden Hilfeeinrichtungen nach Bundesländern geordnet angezeigt. Zudem bietet der Dienst Beratungsstellen für suizidgefährdete Kinder, Jugendliche und Eltern an.
Selbsthilfe Traumabearbeitung
Um Geflüchtete bei der Bearbeitung von Traumata zu helfen, kann das Angebot von Refugee Trauma Help hilfreich sein. Das Projekt bietet Text und Audioübungen für traumatisierte Menschen in vielen Sprachen an. Dieses Angebot kann anonym und selbstständig von Geflüchteten in Anspruch genommen werden.
Hinweise zum Thema Sprachmittlung im gesundheitlichen Kontext finden Sie unter → Sprachmittlung.