Insbesondere wenn Kinder und Jugendliche nicht in Regelschulen gehen, sollte es Angebote zu Themen der sexuellen Aufklärung in geschlechtergetrennten Gruppen geben. Möglicherweise gibt es Organisationen vor Ort, die derartiges anbieten, oder es lässt sich in andere Betreuungsangebote einbinden.

Da die Frage darum, wie und ob Kinder über Sexualität aufgeklärt werden sollten, oft kontrovers und tabubehaftet ist, schrecken Fachkräfte leicht davor zurück, das Thema anzusprechen. Hilfreich kann diese Broschüre für Eltern zur Sexualaufklärung in Schulen von profamilia sein.

Hinweise und Anregungen, wie man mit Mädchen über Gesundheit, Körper und Sexualität sprechen kann, gibt die Handreichung Adoleszenz und Flucht von Save the Children. Eine Methode, um die Menstruation zu thematisieren, finden Sie hier.

Eine weitere gute Ressource ist das Buch „Schatzkiste ICH“, das für sexualpädagogische Arbeit mit jugendlichen Geflüchteten konzipiert wurde. Leider steht es nicht kostenlos zur Verfügung. Es kostet 5,90 Euro.

Für Kinder der Altersgruppen 4–6, 7–10 und 10–12 wurde die Reihe „DAS BIN ICH“ entwickelt. Die Bücher behandeln altersgerecht Themen der Fortpflanzung, Geschlechterrollen, sexuelle Vielfalt und Sexualität. Es gibt die Bücher vorwiegend in Sprachen aus dem osteuropäischen Raum.

Ist eine Sexualaufklärung in der Unterkunft nicht möglich, sollten Informationsmaterialien zu Verhütung, geschlechtlicher Identität und ähnlichen Themen in kinder- und jugendgerechter Form so ausliegen, dass die Mitnahme diskret geschehen kann. Besonders hilfreich können Flyer von lokalen Organisationen sein oder auch die Broschüren aus der Reihe sex ‘n‘ tipps zum Thema Verhütung in mehreren Sprachen.

Zudem bieten die Gesundheitsämter nach Vorlage des Leistungsbescheides kostenlose Verhütungsmittel an.